Reise: Literatur zu Hause. Gedenkhäuser

ERSTER TAG

Abfahrt 07:30 Von Piața Unirii in Giurgiu, Rumänien, fahren wir nach Comana ab, wo sich der Naturpark Comana befindet – das größte Naturschutzgebiet in der rumänischen Tiefebene.

Die rumänische Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts beschäftigt sich vorwiegend mit den Problemen des Dorfes und des ländlichen Lebens. Aber unsere Reise beginnt beim Landhaus eines urbanen rumänischen Autors, dessen Werk eher untypisch für die Zeit des Sozialismus war – Gellu Naum. Besuch des Hausmuseums, in dem Gellu Naum (1. August 1915 - 29. September 2001) im letzten Abschnitt seines Lebens lebte und seine Werke schrieb. Der zu den größten rumänischen Surrealisten gehörende Gellu Naum war Professor für Philosophie und musste auch als Übersetzer arbeiten, um für seinen Lebensunterhalt aufkommen zu können. Das Universum seiner Werke ist gekennzeichnet durch chirurgische Präzision inmitten der Absurdität. Seine poetische Welt und die Kraft seines Talents bringen ihm eine verdiente, aber verspätete Anerkennung. Wir setzen unsere Reise mit einem Besuch in der Werkstatt „Die Papiermühle“ fort und machen einen Spaziergang durch die Geschichte mit interessanten Informationen über den Beginn der Papierherstellung in Rumänien und in der ganzen Welt, über die Buchbindung und über das manuelle Druckverfahren. Freizeit für Besichtigung der anderen Handwerkstätten – Schneiderei, Keramik u.a.

Abfahrt nach Ruse über die Donaubrücke. Unterbringung im Hotel. Zeit zur freien Verfügung. Übernachtung

ZWEITER TAG

Frühstück.

Unser Spaziergang in der Innenstadt von Ruse beginnt in der Straße entlang der Donau, von der aus der Fluss und die rumänische Küste zu sehen sind. Hier befindet sich das Hausmuseum von Sachari Stojanow – ein Ort voller Erinnerungen an diesen erstaunlichen Mann, der im Dorf Medwen bei Sliven geboren wurde und dessen Name eigentlich Dschendo Stojanow Dschedew ist. Als Sohn eines Hirten geboren, wurde er zu einem der herausragendsten bulgarischen Revolutionäre, Politiker und Schriftsteller mit einem unverwechselbaren Stil.

Unser Spaziergang geht weiter zu den Gedenkstätten von Canetti – dem Weltbürger, der seine Heimatstadt Ruse nicht vergessen hat. 1981 erhielt Elias Canetti den Nobelpreis für Literatur für sein Gesamtwerk, geprägt von Weitsicht, konzeptionellem Reichtum und künstlerischer Kraft.

Wir laufen an emblematischen alten Gebäuden mit unglaublicher Architektur vorbei und kommen zum ehemaligen Handelshaus „Polikar und Canetti“. Derzeit bewirtschaftet die Internationale Elias Canetti Gesellschaft das Gebäude und organisiert dort kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Filmvorführungen. Optional: Vorführung des Dokumentarfilms über Elias Canetti „Das erste Fenster“ vom Regionalen Fernsehzentrum Ruse.

Wir überqueren den Platz, der seinen Namen trägt und wo sich ein Flachrelief von ihm befindet, und gehen zum Handelshaus von dem armenischen Kaufmann Sarkis Kouyoumdjian, Vater des englischen Schriftstellers Michael Arlen (Dikran Kouyoumdjian), dessen außergewöhnlicher Lebensweg ihn von Ruse nach London und Amerika gebracht hat, wo er zu der bohemischen Gesellschaft gehörte. Im Gebäude werden heute noch Möbel und Habseligkeiten der prominenten Familie Kouyoumdjian aufbewahrt.

Unser literarischer Spaziergang endet im alten Zentrum von Ruse mit dem Battenberg-Platz und der bemerkenswerten Geschichte der Gebäude, die ihn umgeben. Eines davon ist das Gebäude der ersten bulgarischen Handelskammer, in der sich heute die Regionalbibliothek „Ljuben Karawelow“ befindet. In der Bibliothek besuchen wir eine Dauerausstellung von Exlibris zum Thema „Kulturhistorisches Erbe“ – eine einzigartige öffentliche Sammlung, wo Meister der Kleingrafik aus der ganzen Welt präsentiert werden. Sie befindet sich unter der Kuppel über dem Haupteingang der Bibliothek, wo eine Uhr mit einem Glockenmechanismus aus dem Jahr 1922 eingebaut ist.

Die Neugierigen können sich in der Bibliothek auch mit dem interessanten Schicksal von Swetlozar Dimitrow vertraut machen, der 1905 in Ruse geboren wurde, und in der bulgarischen Literaturgeschichte mit dem Pseudonym Smei Gorjanin („Der Feuerdrache“) bekannt ist.

Smey Gorjanin ist einer der produktivsten bulgarischen Schriftsteller in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Er ist der Autor von über 50 Büchern: historische Romane, Gedichte, Epigramme. Er wurde 1945 vom Volksgericht angeklagt und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weshalb seine Bücher auf die „Liste der Verbotenen Literatur“ gerieten und sein Name aus dem literarischen Leben gestrichen wurde. Die Bibliothek beherbergt sein Archiv, das in einen separaten Fonds abgesondert ist und mehr als 450 Originaldokumente enthält, die die kulturelle und historische Realität in Bulgarien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts abbilden.

Zeit zur freien Verfügung in Ruse. Übernachtung

DRITTER TAG

Frühstück. Abfahrt nach Weliko Tarnowo – der Hauptstadt des zweiten bulgarischen Reichs. Unser Spaziergang in der Altstadt beginnt in der Nähe der Handwerkergasse Samowodska Tscharshija, im Hausmuseum „Emilijan Stanew“ in der ehemaligen Tscherkowna-Straße, wo früher das Haus des Schriftstellers Emilijan Stanew stand. Die Ausstellungen im Museum zeigen uns eine Person mit Interessen in vielen Bereichen, wovon auch sein literarisches Werk zeugt. Freizeit für Besichtigung anderer historischer und kultureller Stätten in Weliko Tarnowo – Zarewez, das Multimedia-Touristenzentrum „Zarewgrad Tarnow“. Übernachtung.

VIERTER TAG

Frühstück. 9:00 Abfahrt nach Elena

Besichtigung des Hausmuseums „Ilarion Makariopolski“, das die Geschichte der Familie Michajlowski präsentiert, die einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Aufstieg Bulgariens geleistet hat. Neben dem Namen von Ilarion Makariopolski werden auch die Namen seines Bruders Nikola Michajlowski, der Aufklärer, Lehrer, Übersetzer, Schriftsteller, Richter und Gesetzgeber war, sowie seines Neffen, des Schriftstellers Stojan Michajlowski, verwandt mit Petko Jurdanow Todorow mütterlicherseits, für immer in der Geschichte Bulgariens bleiben.

Ilarion Makariopolski /Stojan-Zotscho Michajlowski/ (1812-1875) – ein Kämpfer für die Unabhängigkeit der Kirche.

Stojan Michajlowskis Werk (1856-1927) zeichnet sich durch Genre-Vielfalt aus – er schreibt Epigramme, Aphorismen, Fabeln, Parodien, Publizistik, philosophische und moralistische Werke, Gedichte und Dramen.

Petko Jurdanow Todorow (1879-1916) war ein bulgarischer Schriftsteller, Journalist, Dramatiker, Dichter und Kritiker. Er gehörte zum literarischen Kreis „Misal“ („Gedanke“) und teilte die philosophischen, ästhetischen und künstlerischen Ansichten von Dr. Krastjo Krastew, Pentscho Slawejkow und Pejo Jaworow. Die Zeitschrift „Misal“, die die vier Schriftsteller herausgaben, bewirkte einen radikalen Umbruch in der bulgarischen Literatur im Sinne einer Annäherung an die Ideen der Moderne. Neben der historischen Bedeutung hat dieses Haus auch einen hohen architektonischen Wert. Es ist den reichen Plankenhäusern der Stadt Elena zuzuordnen. Das Haus wurde um 1710-1715 aus Stein und Holz gebaut, zweistöckig, schwungvoll, mit malerischer Außenansicht – große Traufe, Veranden, Gitterfenster. Zeit zur freien Verfügung in der Stadt

16:00 – Abfahrt zurück nach Giurgiu

Abreisepunkt — Piața Unirii in Giurgiu, Rumänien

* Das Programm ermöglicht Kombinationen mit unterschiedlichen Abreisepunkten, Änderung der Anzahl der Tage und Organisation von Familienausflügen.

Inbegriffene Leistungen:

Transport, Unterkunft in 3-Sterne-Hotels inklusive Frühstück, Reiseleitung, Orientierungspreis für die beschriebene Route für eine Gruppe von 40 Personen — 240 BGN ohne die Eintrittskarten für die Sehenswürdigkeiten und ohne die optionalen Ausflüge (Stand der Preise: Juli 2020).

Weitere Unterbringungsmöglichkeiten für selbstorganisierte Reisen:

Dunav Plaza Hotel, Ruse - https://dunavplaza.bg/

Hotel Splendid, Ruse - http://www.splendid.rousse.bg

Hotel Anhea, Weliko Tarnowo - https://anheabg.com/ceni/

Hotel Stambolov, Weliko Tarnowo - http://hotel-stambolov.com/

Verpflegungsmöglichkeiten