* Jede dieser Städte kann als Ausgangspunkt für die Route dienen.
Route:
Craiova - Bechet - Orjachowo - Wraza - Berkowiza - Craiova
Typ:
gemischt: literarisch – kulturhistorisch
Beschreibung/Programm:
Abreisepunkt – Mihai-Viteazul-Platz, Craiova, Rumänien/freitags wegen der Öffnungszeiten der Bibliothek
Beginn 08:00 Uhr – Mihai-Viteazul-Platz, Craiova, Rumänien
Die Gesichter der Städte sind die Hausfassaden – sie widerspiegeln die Würde, den Edelmut und den Charakter der Menschen, die sie gebaut haben und in sie nicht nur ihr Geld investiert haben, sondern auch ihre Weltanschauung und ihre Erkenntnis über der Welt und die menschlichen Beziehungen.
Zweifellos ist Craiova so eine „erzählende“ Stadt. Unsere Geschichte beginnt am Mihai-Viteazul-Platz und geht weiter entlang der Gasse mit dem Namen des Künstlers Theodor Aman, die uns zu unserer ersten Station führt – der Kreisbibliothek „Alexandru und Aristia Aman“.
Die Atmosphäre dieses Kulturzentrums wird uns in die Zeit zurückführen, als die moderne rumänische Nation entstanden ist. Alexandru Aman wurde 1820 in Craiova geboren. Er studierte Rechtswissenschaften in Paris und wurde der erste Vorsitzende des Berufungsgerichts von Craiova. In der Geschichte der Stadt bleibt er aber vor allem als ein Mann in Erinnerung, der sich um den kulturellen Fortschritt seiner Stadt kümmerte. Zusammen mit seiner Frau Aristia vererbt er seinen ganzen Reichtum der Gemeinde – die Häuser, die Möbel, die Bibliothek und seine Kunstsammlung, wodurch er den Grundstein der Aman-Stiftung legt. Die Nachfolger der Stiftung sind heute die Kreisbibliothek „Alexandru und Aristia Aman“, das Kunstmuseum und das Museum von Oltenia. 1921 wurde die Dichterin Elena Farago, eine brillante Vertreterin der rumänischen Literatur und des kulturellen Lebens in Craiova, zur Leiterin der Aman-Stiftung gewählt, und sie übte diese Tätigkeit mehr als drei Jahrzehnten aus, wobei sie in einem Haus lebte und dichtete, das einen Hof mit der Kreisbibliothek „Alexandru und Aristia Aman“ teilte und von den Wohltätern genau zu diesem Zweck vermacht wurde – um von den Menschen gebraucht zu werden, die die Stiftung leiten werden. Heute beherbergt dieses Haus das Museum von Elena Farago, das den Geist der Dichterin und der Zeit, in der sie lebte, vergegenwärtigt. Besichtigung der Bibliothek und des Museums. Unser literarischer Spaziergang geht weiter zu einem gut erhaltenen alten Haus, das in ein modernes Kulturzentrum mit kreativen Workshops verwandelt wurde und dessen Ausstrahlung immer noch den Geist des Dichters spüren lässt, dessen Name es trägt – dem Kulturhaus „Traian Demetrescu“. Traian Rafael Radu Demetrescu (1866-1896) war ein rumänischer Dichter, Schriftsteller und Literaturkritiker, der als einer der ersten Symbolisten in der rumänischen Literatur gilt. Das nächste Juwel im kulturellen Leben von Craiova ist das Nationaltheater Marin Sorescu. Das Theater von Craiova nimmt einen besonderen Platz in der Geschichte der rumänischen Theatertätigkeit ein. Es wurde 1850 gegründet und man spielt dort heute noch trotz aller Umwälzungen der rumänischen Geschichte. Nach 1990 liegt der Schwerpunkt vor allem auf dramatischen Darbietungen, die vor allem universelle Klassiker vorstellten, vor allem Shakespeare und Moliere. Dank dem Shakespeare-Festival, das ein sehr hohes organisatorisches und künstlerisches Niveau aufweist, wurde das Nationaltheater von Craiova weltweit bekannt. Das aktuelle Repertoire und die internationalen Festivals, zu denen das Theater immer wieder eingeladen wird, wirken sich stark auf die rumänische Kultur aus. Das Theater trägt stolz den Namen von Marin Sorescu (1936 — 1996), einem rumänischen Politiker (Kulturminister) und Schriftsteller (Dichter, Prosaist, Dramatiker, Übersetzer). Zusammen mit Nichita Stănescu und Ana Blandiana gehört er zu den bedeutendsten Repräsentanten der rumänischen neo-modernistischen philosophischen Poesie.
Freizeit für Mittagessen und Erholung im alten Zentrum von Craiova.
14:00 — Unser Kulturrundgang geht weiter mit der historisch-archäologischen Abteilung des Museums von Oltenia, Craiova. Das Gebäude, in dem das Museum heute untergebracht ist, wurde auf Antrag der Kirche „Madonna Dudu“ gebaut und diente ursprünglich als Mädchenschule. Die Schule existierte bis 1948 und galt als eine der renommiertesten Schulen Rumäniens. Das Museum von Oltenia in Craiova wurde 1915 als Frucht der Entschlossenheit einiger bekannter Stadtfamilien gegründet. Das Dianu-Haus, wo das Museum des rumänischen Buches und des Exils untergebracht ist, wurde im frühen 20. Jahrhundert gebaut, wahrscheinlich im Jahr 1906, als private Residenz. Das Gebäude ist eine architektonisch-stilistische Sehenswürdigkeit Craiovas. 2020 wurde ein Projekt der Kreisbibliothek Alexandru und Aristia Aman zur Restaurierung des Hauses und seiner Umwandlung in eine interaktive Einrichtung initiiert, die darauf abzielt, möglichst viele junge Menschen und Kinder zu motivieren, die Werke und die einzigartigen Dokumente zu studieren, die von Vertretern des rumänischen Exils verfasst wurden. Der Akademiker Basarab Nicolescu hat sich bereits dafür engagiert, Spender zu gewinnen, die bereit sind, Exilwerke zu spenden. „Dies ist ein Beitrag zur Vereinigung der nationalen Kultur, da infolge des totalitären Regimes ein Teil der rumänischen Kultur im Ausland geschaffen wurde. Hier ist von den Gründern der Logik, wie zum Beispiel Stéphane Lupasco, vom Gründer der modernen Religionsgeschichte Mircea Eliade, vom einzigen Prix Goncourt Rumäniens, verliehen an Vintila Horia, oder von Leonid Mamaliga, dem Gründer des Cénacle de Neuilly (literarischer Kreis, wo unter anderem Emil Cioran, Horia Stamatu, Monica Lovinescu oder Virgil Ierunca Mitglied waren/ die Rede. All diese Archive sind schon bei uns und viele weitere werden demnächst hier in Craiova ankommen. Dieses Museum ist lebendig, es entwickelt sich ständig, und die gespendeten Dokumente warten auf ihr neues Leben und wollen gesehen werden.“ Akademiker Basarab Nicolescu: Die Eröffnung des neuen Kulturzentrums in Craiova wird voraussichtlich im Jahr 2021 stattfinden.
Zeit zur freien Verfügung. Übernachtung
Frühstück. Abfahrt 8:00 nach Wraza. Überquerung der Grenze bei Bechet - Orjachowo mit der Fähre.
Nach der üppigen Architektur von Craiova führt uns unsere kulturelle Reise über die Donau in eine bulgarische Stadt. Auf der einen Seite der Stadt erheben sich die Felsen des Balkans, auf der anderen Seite breiten sich Felder bis zur Donau hin, und dazwischen lebt die Stadt und birgt ihr wertvolles kulturelles Erbe. Wraza ist die einzige bulgarische Stadt, wo zwei mittelalterliche, von lokalen Feudalen wahrscheinlich im 16. Jahrhundert gebaute Türme, erhalten geblieben sind. Der Meschtschiite-Turm ist größer und befindet sich neben dem Rathaus, und der kleinere Kurpaschow-Turm ist direkt neben dem Museum und kann von Touristen besichtigt werden. Besichtigung des Regionalen historischen Museums, wo sich der Saal mit dem berühmten Fund aus dem Dorf Ohoden befindet – das Grab einer Frau, die die Archäologen Todorka nannten. Jedes Jahr im Juli findet an der Fundstelle das Festival der alten Kulturen „Die Sonne von Todorka“ statt, wo alte Handwerke, Fähigkeiten, Alltagsgegenstände und sogar Gerichte demonstriert werden, die die Menschen in der Vorgeschichte gekocht haben sollen. Als nächstes kommt der Glanzpunkt der thrakischen Kunst – der Rogozen-Schatz, der reichste Schatz, der jemals im Gebiet Bulgariens gefunden wurde – insgesamt 165 Gefäße aus feinem Silber mit Vergoldung, ein Höhepunkt der Kunst der thrakischen Juweliere. Eine Ausstellung im Botewa-Saal ist dem legendären Zug des Dichters und Revolutionärs Christo Botew, dessen Heldentat das Ende des Aprilaufstandes markiert, gewidmet. Unser Spaziergang führt uns weiter an der Regionalbibliothek „Christo Botew“ vorbei, deren Motto „Tradition trifft modernes Denken“ lautet und die das kulturelle Zentrum der Stadt ist – ein Zentrum, das im Rhythmus der Neuzeit pulsiert und den Wiedergeburtsgeist der Stadt zeigt. Danach begeben wir uns zum ethnographischen Gebäudekomplex „Der Heilige Sophronius von Wraza“, bestehend aus drei Wiedergeburtshäusern im typischen regionalen Architekturstil und zwei öffentlichen Gebäuden aus der gleichen Zeit – der Kirche „Heilige Himmelfahrt“ und der gleichnamigen ersten weltlichen Schule von Wraza. Zur Anlage gehört auch das Kutschenmuseum, das uns die Geschichte des Fabrikbesitzers Mito Orosow erzählt, auf den alle Einwohner von Wraza stolz sind. In den zwei Ausstellungshallen im ersten Stock der Wiedergeburtsschule „Himmelfahrt“ sind der Alltag und die Traditionen der einheimischen Bevölkerung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie der Gemeinschaften der Karakatschanen und Banaten dargestellt. Der Saal im zweiten Stock der Schule ist Diko Iliew gewidmet, dem Vater der Blasmusik im Nordwesten Bulgariens. Zu sehen sind Blas- und Schlaginstrumente, die von den Musikern in seinem Orchester verwendet wurden, sowie Gegenstände und Fotografien von Iliew.
Zeit zur freien Verfügung. Übernachtung
Frühstück. 9:00 Abfahrt nach Berkowiza in die Welt eines der originellsten zeitgenössischen bulgarischen Autoren Jordan Raditschkow (1929-2004).
„Der Mensch ist ein langer Satz, der mit viel Liebe und Inspiration geschrieben wurde, aber voller Rechtschreibfehler ist.“ Jordan Raditschkow
Eröffnet am 24. Mai 2019 in einem Gebäude neben dem Lesesaal im Zentrum von Berkowiza, wird das Kulturzentrum „Jordan Raditschkow“ für Ausstellungen, literarische Lesungen, Treffen und Gespräche mit Autoren sowie für Präsentation des kulturellen und historischen Erbes benutzt. Am 20.12.2019 hat die Gemeinde Berkowiza den Nationalen Literaturpreis „Jordan Raditschkow“ ausgeschrieben, der in Berkowiza am Geburtstag des Schriftstellers – dem 24. Oktober – für ein Sammelband mit Kurzgeschichten verliehen wird. Optional: Besichtigung des Hausmuseums von Iwan Wazow.
Zeit zur freien Verfügung in der Stadt
15:00 – Rückfahrt nach Craiova
Endpunkt – Mihai-Viteazul-Platz, Craiova, Rumänien
* Das Programm ermöglicht Kombinationen mit unterschiedlichen Abreisepunkten, Änderung der Anzahl der Tage und Organisation von Familienausflügen.
Transport, Unterkunft in 3-Sterne-Hotels inklusive Frühstück, Reiseleitung, Orientierungspreis für die beschriebene Route für eine Gruppe von 40 Personen – 180 BGN ohne die Eintrittskarten für die Sehenswürdigkeiten und ohne die optionalen Ausflüge (Stand der Preise: Juli 2020).
Hotel La favorita, Craiova - http://lafavorita.ro/noile-tarife-la-favorita/
Hotel Rexton - https://www.hotelrexton.ro
Hotel Mira, Wraza - https://www.mirahotel.eu
Hotel Zora, Wraza - https://hotelzora.eu
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Craiova
- Restaurant "Canteen" - https://www.facebook.com/English-Park-Canteen-2053022454982122/
- Restaurant "Ardelenesc Oșanu" -http: //www.restaurantardelenesc.ro/
- Vratsa
- Restaurant "Piazza Italia" - https://www.facebook.com/PiazzaItalia2018/
- Restaurant "Bulgare" - https://www.facebook.com/RestorantBulgare/
- Berkovitsa
- Taverne "Adashite" - http://www.adashite.com/
- Restaurant "Krasteva House" - https://www.facebook.com/krasteva.kushta
- Kreisbibliothek „Alexandru und Aristia Aman“, Craiova - https://aman.ro/
- Kulturhaus „Traian Demetrescu“, Craiova - https://www.tradem.ro/
- Nationaltheater Marin Sorescu, Craiova - https://www.tncms.ro/
- Historische und archäologische Abteilung des Museums von Altenia, Craiova - www.muzeulteniei.ro
- Museum des rumänischen Buches und des Exils Dianu-Haus, Craiova – Adresse: 24-Januar-Straße 24
- Fähre Orjachowo - Bechet http://ferryboat.bg/
- Regionales historisches Museum von Wraza und Ethnographisches Gebäudekomplex „Der Heilige Sophronius von Wraza“ - http://www.vratsamuseum.com
- Regionalbibliothek „Hristo Botev“, Wraza - http://www.libvratsa.org
- Hausmuseum „Iwan Wazow“ – Adresse: Stadt Berkowiza, Poruchik-Grozdanov-Straße 11, Tel. 0953/88046
- Craiova - https://www.autogari.ro
- Beckett - Fähre - https://ferryboat.bg/
- Oryahovo - https://www.oriahovo.bg/index.php/targove/transport
- Vratsa - http://avtogaravraca.com/
- Berkovitsa –https: //www.razpisanie.org/%D0%B0%D0%B2%D1%82%D0%BE%D0%B3%D0%B0%D1%80%D0%B0-%D0%B1% D0% B5% D1% 80% D0% BA% D0% BE% D0% B2% D0% B8% D1% 86% D0% B0 /